Neuro-Education: Warum wir Dinge aufschieben: Ein tieferer Blick in die Welt der Prokrastination
Warum wir Dinge aufschieben: Ein tieferer Blick in die Welt der Prokrastination
Haben Sie sich jemals gefragt, warum wir manchmal Dinge aufschieben, auch wenn wir wissen, dass es uns später nur mehr Stress bereitet? Prokrastination, ein allgegenwärtiges Phänomen in unserem modernen Leben, ist mehr als nur ein schlechtes Zeitmanagement oder Faulheit. Eine, in 2023 veröffentlichte Studie bietet uns neue Einblicke in dieses komplexe Verhalten.
Es zeigt sich, dass unser Umfeld eine entscheidende Rolle dabei spielt, ob wir zur Prokrastination neigen oder nicht. Diese Tendenz, Aufgaben aufzuschieben, ist eng mit unserem Stresserleben verbunden. Wenn wir eine Aufgabe verschieben, verringert sich zunächst der Druck, aber die Belastung wird nur verschoben und nicht eliminiert. Später erscheint die gleiche Aufgabe wieder, oft zu einem Zeitpunkt, an dem wir genauso beschäftigt sind wie zuvor, was letztendlich zu noch mehr Stress führt.
Interessanterweise erhöht Stress die Wahrscheinlichkeit der Prokrastination, besonders wenn wir negative Emotionen gegenüber einer Aufgabe hegen. Dies führt zu einem Teufelskreis: Stress begünstigt das Aufschieben von Aufgaben, was später zu erhöhtem Druck führt. Dieser Zyklus wird durch negative Emotionen gegenüber den Aufgaben noch verstärkt.
Aus neurowissenschaftlicher Sicht erscheint das Aufschieben als Reaktion auf Stress zwar irrational, aber es hat eine logische Basis. Unsere körperliche Stressreaktion ist für sofortige, lebensbedrohliche Situationen ausgelegt – Kampf oder Flucht, nicht für das effektive Abarbeiten von Aufgaben.
Strategien gegen das Aufschieben
Es gibt jedoch Hoffnung! Es geht darum, eine Aufgabe nicht unbestimmt zu verschieben, sondern einen genauen Zeitpunkt und Ort für ihre Erledigung festzulegen. Eine Studie von 2008 zeigte, dass die Anwendung dieser Technik die Wahrscheinlichkeit, eine Aufgabe zu erledigen, um das Achtfache erhöht. Zudem kann das Aufteilen einer großen Aufgabe in kleinere Schritte helfen, da unklare Umfänge oft zu negativen Emotionen führen. In einem Coaching können Ihnen wertvolle Tipps und Strategien vermittelt werden, wie sie Ihre "Aufschieberitis" in den Griff bekommen.